Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 521

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 521 der Schweiß ausbricht, wird man'von einem Auf- wärter gewaschen, mit einem pferdehärnen Hand- schuh gerieben, mit Seife beschmiert und wieder mit Wasser begossen. Nachdem man nun ein andres trockenes Tuch erhalten, geht man in einen andern Saab, wo man; gewöhnlich viel Gesellschaft findet, mit Scherbet, Tabak und Kaffee bedient wird, und für die ganze Bedienung nicht mehr als ekwan sechs Groschen zu bezahlen hat. So sehr groß auch die Barbarey seyn mag,d) Grieche».' in welche die griechische Nation versunken ist, so findet man doch vorzüglich auf den Inseln des Archipe- lags, oder sonst in der Entfernung von den großen Städten, viele unverkennbare Züge der alten Grie- chen in ihnen wieder. Erstlich find die schönen For- men männlicher Kraft und weiblicher Schönheit, von denen die alten Künstler ihre herrlichen Gestal- ten entlehnten, immer noch nicht selten unter ihnen, und alle Reisende sprechen mit Entzücken von den griechischen Damen, deren jede in ihrer Kleidung einer Juno, oder was für eine Göttinn sonst der Künstler verlangte, zum Muster dienen könnte. Denn nur die Männer haben, den Turban und die grüne Farbe ausgenommen-, die türkische Kleidung ganz angenommen, und die Weibertracht hat im- mer noch sehr viel ähnliches mit der alten. Sie tragen einen Pelz, und unter demselben ein Kleid von Seide oder Baumwolle, welches oben dicht an den Leib schließt, und unten eine Menge Falten wirft; ihr Busen ist bloß mit einem Nesseltuch be- deckt. Den Leib umgiebt ein reicher Gürtel, und der Kopfpuh istganz simpel, mit Blumen und Per- len geschmückt, das Haar in vielen Haarflechten den Rücken herabfallend. Nur ihre Schuhe und Strüm- pfe sind häßlich, denn statt der alten geschnürten K k 5 Fuß.

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 522

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
522 Osmamsches Reich Fußbekleidung tragen sie große weite Beinkleider, an denen unten gelbe Halbstiefeln sitzen. Noch herrscht die alte Sitte, weder Gutes noch Böses von den Weibern zu reden; noch ist der Grieche so stolz auf sein Vaterland, so prahlerisch, so eigennützig, gewinnsüchtig und eitel, so fähig etwas zu begreifen, aber auch jo flüchtig blos mit der Oberfläche zufrie- den zu styn, so schmeichelhaft in seinen Ausdrücken, so verschmitzt, so treulos, so leichtgläubig als uns die Geschichte seine Vorfahren mahlet. Die Sit- ten und Gebräuche sind eine Vermischung deö alten Nationalgeistes mit Christenthum und Mohamedif- mus. An den ersten erinnert außer der weiblichen Kleidrmg, ihre Sprache, die sich zu dem gelehrten oder alten Griechischen verhalt, wie das Italienische zum Lateinischen; die Art Betrübniß zu bezeigen, welche noch die alte Zerreißung der Kleider und Stehenlassen des Barts und der Haare ist; ihre Tanze, welche mit den alten uns bekannten Tanzen eine auffallende Ähnlichkeit haben. Ihre innre häusliche Einrichtung, ihre Nahrung und dergl. ist völlig türkisch, und so sehr sie die Türken auch Haffen, und so viele niederträchtige Begegnungen sie f?ch von ihnen müssen gefallen lassen, so sind sie doch sklavische Nachahmer derselben. Ihr Zustand iss übrigens ziemlich erträglich, und die Stetten der Dollmekscher so wie die Fürstenstühle Her Moldau und Walachey werden allemal mit Griechen besetzet. Die geringern der Nation sind Gärtner und Acker- Leute, oder sie treten bey Christen und Türken in Dienste; andre beschäftigen sich mit der Handlung, Legen sich auf mechanische Künste, sindhandwerker und Fabrikanten, und noch ein Theil arbeitet im Arsenale und, , dient als Matroß auf den Schissen.

3. Bd. 2, Abth. 2 - S. 246

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
946 Russisches Reich Sie wohnen nicht in Dörfern, sondern in zirkelrun» den Hütten, welche etwa» acht Fuß im Durchschnitt haben, und auö kreuzweise in einander befestigten Hölzern bestehen. Von außen ist alles mit Nohrdecken und über diesen mit einem braunen Filze bedeckt; oben aber ist ein rundes Loch von zw-en Fuß im Durch* schnitt, das sowohl zum Fenster als zum Schorsteine dienet. Eine Rohrdecke, zwey mit Haaren gefüt- terte Polster, Sabel, Bogen und Pfeile, oderauch Flinte lind Pistolen machen das Hausgerathe aus, In einer Hütte von gleicher Bauart find Frau, Kinder und das Küchengerath. An diesen Zeltern, welche, sowie sie sind, auf Wagen von einem Ort zum andern gebracht werden können, sind Stalle und Scheunen von Rohr mit Mist beworfen. Hirse, Gerste und Vuchwaizen, Pferde, und ander Fleisch, auch von gefallenen Thieren, sind ihre Speisen, Pfer- demilch, frisch und gegohren, undmeth ihr Geträn- ke; ihre Religion die mohamedanische, von deren Lehren sie aber sehr wenig wißen, und welche noch mit vielen heidnischen Gebrauchen vermischt ist. Sie tragen kurze baumwollire Hemden, weite Bein- kleider von grobem Tllch oder Schaffellen, cattunene Röcke und einen Mantel von Schaffellen. Sogast- srey sie auch sind, so stehlen und rauben sie doch, so. bald sie köilneu. 2» die Krim bringen sie ihre Lan- desprodukte, und bisher auch Sklaven. Aleschki, Aslan und Rilburtt sind drey kleine Festungen. Durch ihr ganzes Land findet mail sehr viele von Erde aufgeworfene, ziemlich hohe Grabhügel, auf deren Spitze Bildnisse von Gppsstein zu siheu find, Zn den Gräber find Knochen, Schwerter, Frauenzim- merzeug und arabische sowohl als griechische Münzen, Dieses zwischen dem schwarzen Meere und sher Westliche Polen gelegene Land hat ohngefahr dieselbe natürliche

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 535

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 535 der Landschaften Rabarda, Gürglsta», der Ebenen von Raprfchak, des ganzen Um- fangs der Landerder Tatarn, Tvaffa und aller umliegenden Gegenden, und des gan- zen Boschnah und desselben Zubehörs, der festen Stadt Belgrad, Sief(Serwien), und aller dazu gehörigen Schlösser, Festungen und Städte, des ganzen Arnauth (Albanien), Iflak und Boghdan (Walachey und Moldau), und vieler andern Landschaften und Stad- te rc. So acht orientalisch pomphaft diese sultanr- sche Titulatur ist, eben so auch das ganze übrige Hosteben, von dem wir hier wenigstens einige Nach- richten mittheilen wollen. Was zum Hofe gehört, besteht wohl aus acht, bis zehntausend Menschen, unter denen die vornehmsten den Titel Aga führen und folgende sind: Selikcar-Aga, welcher bey de^ Tafel vorschneidet; Lhiohadar-Aga, derben Mantel des Sultans tragt; Rekiabdar- Aga, Steigbügelhalter; Marerogi - Aga, eine Art Mundschenk und Remhoza - Aga, oder Garde- robemeister. Andre sind die vier Hadfchas oder geistlichen Lehrer des Sultans: der Dsche- rcat Pascha, Hakim Effendi und Muned- fchim Pascha oder Oberwundarzt, Oberleibarzt und erster Sterndeuter u. s. w. Einen ansehnlichen und zahlreichen Theil des Hofstaats machen auch die Weiber aus, unter denen keine rechtmäßige Ge- mahlinn ist, sondern welche meist Kriegsgefangne oder Tributmadchen sind, und deren Anzahl sich oft auf 2000 belaufen hat. Sie wohnen in einem ab- gesonderten Theile des Serail, Harem genannt und heißen Odaliken, die aber, welche den ersten Prin- zen geboren hat, genießet des Titels Sultaninn. Unter der strengen Aufsicht schwarzer Verschnittenen, deren Oberhaupt Rislar-Aga genennt wird, füh. Ll 4 ren

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 538

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
538 Osmanischcs Reich und der Pfortendollmetscher platt auf der Erbe lie- gend. Wenn der Gesandte nun seinen Antrag ge- macht und dem Großvizir seine Briefe übergeben hat, geht er mit dem Gefolge rückwärts hinaus und in fünf Minuten ist die ganze Audienz zu Ende. c) Staats- Die Osmanen haben keinen erblichen Adel: bedienten,Ju. bfe vorgeblichen Nachkommen Mohameds (Emirs, Sherifs) genießen zwar verschiedene Vorrechte, sung- ^ einen grünen Turban zu tragen, vor keinem Civilrichterstuhle verklaget zu werden und dergleichen; allein auf Staatswürden haben sie drum keine größe- ren Ansprüche als die der gemeinste Osman, wenn er Glück, Gönner und Geld hak, darauf machen kann. Denn so sehr es den Anschein hat, als ob durch diese Gleichheit des Standes und gänzlichen Mangel alles Familienvorzuges dem Verdienst fort- geholfen werden müsse, so wenig wird in diesem Staate darauf Rücksicht genommen, und die wich- tigsten Aemter werden gewöhnlich aus den Idscho- glans besetzt, welches im Kriege geraubte oder doch arme Türkenkinder sind, die im Serai von den ge- ringsten Lakayendiensten nach und nach zu den höch- sten Stufen empor steigen. Wie wenig man aber von solchem in der Sklaverey vollendeten Unge- ziefer szu erwarten habe, das bedarf, dünkt uns, keines weitern Beweises. An der Spitze aller osmanischen Staatsbedienten stehet der oberste Vizir, gemei- niglich Großvizir genannt, dessen Macht ehedem so unumschränkt war, daß er über das Leben der Paschen entscheiden konnte. Jetzt ist zwar seine Gewalt durch die Klerisey etwas eingeschränkter wor- den, er hat indessen'aber doch das ganze Staatsru- der in seinen Händen. Mit dem Siegel des Sul- tans, welches er beständig auf der Brust tragen muß, wird er Herr über das Leben und Vermögen

6. Bd. 2, Abth. 2 - S. 543

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 54? und deren Tapferkeit nur beym ersten ungestümen Angriff ihre ganze Starke zeiget. Man spricht zwar jeßtvon großen Verbesserungen, welche im Kriegs- wesen vorgenommen werden sollen, allein wer es weiß, wie groß bey den Osmanen das Ansehen des Alterthums ist, und wie wenig der Graf von Bon- neval, der aus österreichischen Diensten zu ihnen übergieng, nebst dem Franzosen Tott und dem Eng- länder Kampbell noch vor etlichen Zähren mit ihren Verbesserungen ausgerichtet haben, der wird auch auf diese ganz neue Reform nur sehr wenig Hoffnung sehen. Die großen Freyheiten der Ienjitscheri, die wir Zanicscharen nennen, die, so mannigfach sie auch eingeschränkt worden sind, immer noch so großen Einfluß in die öffentlichen Angelegenheiten haben, als ehedem die Strelzi in Rußland, sind auch einer der wichtigsten Gründe, welche jede neue Einrichtung so lange ohne Erfolg lassen werden, bis hier ein Peter aufsteht, der mit diesem unruhigen Korps den Garaus machet. Gegenwärtig sind sie der beste Theil des türkischen Fußvolks, ohngeachtet sie so wenig von militärischen Uebungen wissen, daß sie in Friedenszeiten sogar ohne Gewehr stnd, und ihre Zärtlichkeit im Felde so weit geht, daß, wenn Man- gel an Reiß, Kaffee und frischem Brode einreißt, ge- wiß Murren und Empörung von ihnen zu fürchten ist. Ihr Oberhaupt ist der Ianitscharen-Aga; sie bekommen Sold und Montur, und aus ihnen wird ein Theil der Garde des Sultans genommen, außer der aber noch die Boftandfchjy, welche eigentlich das Serai bewachen, im Kriege in eine Art Leibgar- de verwandelt werden. Nach ihnen macht die Ar- tillerie das vornehmste Znfanteriekorpö aus; dann folgen die Metherdschjy, welche die Einrichtung, Ausschlagung und Fortschaffung der Läger zu besor- gen haben, und die Gerradsche, welche das Ge-

7. Bd. 2, Abth. 2 - S. 297

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. 297 geliefert, die alle zu . nennen uns zu weld abführen würde. So leicht es war, Preußens Verdienste in Ab- sicht ihrer Gelehrten zu schildern, so schwer ist e6 auf der andern Seite, die Schilderung eines ganzen und großen Volkes nach seinen herrschenden Neigun- gen, seinem sittlichen Karakter und Gemüthszustande eben so treffend darzustellen. Die Triebe, Sit- ten und Fähigkeiten einer Nation, die noch dazu so gemischt ist als diese, sind viel zu verschieden, als daß diese Urtheile mehr als flüchtige Bemerkungen seyn könnten. Es laßt sich auch von den heutigen, besonders, teutschen Einwohnern Preußens nichts anders sagen, als was die Schriftsteller im- mer von den Teutschen urtheilen, und wie diese Ur- theile unzählige Ausnahmen bedürfen, so muß daffelbe auch bey den Preußen Statt finden. Hiezu kömmt noch, daß der alte preußische Stamm mehrentheils ausgegangen, mithin auch Karakter und Sitten eine Mischung fremder Kolonien ist. Von der teutschen Nation in Preußen, so viel den höheru und Mittelstand betrifft, läßt sich Ln ge- wiffer Absicht urtheilen, daß sie den beyden andern an Höflichkeit und der sogenannten Lebensart zuvor komiuen. Ihre Haupteigenschaften find, Frey- müthigkeit, Dienstfertigkeit, Ernst, und doch Gefälligkeit; sie lieben die bildenden Künste und nützliche Wissenschaften, ingleichen Musik, Tanz, Jagd; und das Lob eines fröhlichen Muthes, vergellschaftet mit Tapferkeit, hat ihnen nie streitig gemacht werden können. Das Frauenzimmer hat alles Empfehlende, was man unter dem Begriff von Schönheit verstehet: sie sind meist schönen Wuchses, weißer und zarter Haut, und eben so willig wie an andern Orten, der Göttinn Mode zu dienen, ob sie T 5 «¡5

8. Bd. 2, Abth. 2 - S. 307

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. 307 aus, haben auch ihre rühmlichen Eigenschaften so gut wie andre, wenigstens haben sich ihre alten und zum Theil auch rohen Sitten, unter den Köni- gen Friedrich Wilhelm und Friedrich Ii, sehr geän- derk. Um einige ihnen wesentliche Züge und Ge- wohnheiten zu schildern, sinden wir sie als ein Volk, Das zuförderst stolz auf feine Sprache ist. Seilte Kleidung ist noch nicht der Mode zinsbar geworden, sie hat das Gepräge ihres Alkerthums völlig erhal- ten, und ist, obgleich einfach, doch immer von ei- ner gewissen gefallenden Schönheit. Das weibliche Geschlecht wechselt in gewissen Gegenden sehr in der Art sich zu kleiden ab, und laßt öfters bald errathen, zu welchem Distrikt es gehöret. Auch sind die Frauen mehrenkheils stark vom Wuchs, nrehr als die Männer, und verrichten auch mit denselben gleiche Arbeit, sie sind keineswegeö fühlloö für Schmerz, aber sie überstehen ihn mit einer seltnen Starke, und harten auch ihre Kinder von den ersten Lebenslagen dazu ab, ihre Körper der größten Kalte und Hitze preis zu geben. Ihre Jugend übertriffr die teutfche und polnische in Absicht der Geisteskräfte bisweilen, so wie es die Weiber in Absicht des Spinnens und Wir- kens ebenfalls den altdern zuvorthun. Sie verferti- gen nicht nur allerlei) Sachen au: Zwirn und Wolle, als Strumpfbänder, Leibgürtel, in welchen sie Zah- len, Buchstaben oder Reime einwirken, sondern sie bereiten sich auch ihre Kleidungsstücke meistens selbst, und dieses mit allem möglichen Anstand und Geschicke. Zeichnet sich die Klasse der niedern Geburt durch Müßiggang, Völlerey, Faulheit und Vernachläs- sigung seiner Pflichten aus, so trifft dieser Vorwurf doch bey weitem nicht Die ganze Nation^ So wie die städtischen Einwohner, wer- den noch verschiedene Klassen in Eximirte und Bür- gst, undchiefs wieder in Groß, und Kleinbürger U a ein-

9. Bd. 2, Abth. 2 - S. 328

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Münkfakiu. m Md Han. hl. Z-8 Polen. Verwüstung, welcher dieses Land seit den letztem zwanzig Jahren ausgesetzt gewesen ist; ferner die Barbarey der Einwohner, das durchgängig schlech- te Ackergerathe, so nur aus Holz besieht, endlich der geringe Absatz der Produkte selbst; Hindernisse, wel- che alle überwunden werden könnten, wenn mau den wenigen Beyspielen menschlicher Gefühle nachah- men wollte, die besonders in dem Krakowischen an- zutreffen sind, wo eine Menge Ackerland und eine ansehnliche Bevölkerung zu finden ist, weit die, so den Acker bearbeiten, auch den Lohn dafür arndten dürfen, weil Freyheit und Eigenthum die Liebe zum Leben, und Fleiß und Arbeitsamkeit als Mittel zum Wohlstand angesehen sind. So absichtsvoll das Gesetz auch seyn mochte, welches im Jahr 1776 gegeben wurde, um den ein- heimischen Manufakturen aufzuhelfen/ daß näm- lich keine Person weder von dem einen noch von dem andern Geschlecht, die nicht zum Adel gehört, Gold, Silber, Perlen, Edelsteine, Spitzen und kostbares Pelzwerk gebrauchen, jngleichen zur Bekleidung kein andres Tuch oder Stoff, als inländisches, er- laubt seyn, Gold und Silber zu Livereyen nicht ver- stattet werden, auch ein gleiches von der Uniform der Soldaten gelten solle; ingleichen kein fremdes Leder zu Beinkleidern, Satteln, Geschirr rc. gebraucht werden, auch keine auswärts gemachten Kutschen, irdene Geschirre und Fayance einzusühren erlaubt sey u-dgl.; so könnte dieses Gesetz, da vielleicht kein gesitteter Staat in der Welt (das päbstlicho Gebiet ausgenommen) anzutreffen ist, wo der Han- hel so schlecht eingerichtet, wo die Fabriken so we- nig geachtet, und für ihre Besserung so wenig Sor- ge getragen wird, hier wohl nie seine ganze Starke zeigen. Den Grundgesetzen des Reichs zu Folge,

10. Bd. 2, Abth. 2 - S. 81

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden. 8r nesweges zur Arbeit ungeschickt sind. Sie wissen sich artige und gute Böte zu machen, ingleichen klei- ne Kästchen, Schachteln, Körbe, hornene Löffel, Sclsteßgerache, Spielkarten, Runenstabe oder Ka- lender, bereiten allerlei) Felle auf vielfache Art, Kleider, Schnupftabaksdosen chnd dergl. so wie die Weiber durch ein Horn, welches weite und enge Lö- cher hat, das Zinn zu so langen und dünnen Fa- den ziehen, womit sie die Gürtel, Kleider, Schlit- tengeräthe aufö künstlichste auöschmücken. Seitdem der Gebrauch des Geldes unter ihnen Mode worden ist, kann man auch sagen, daß viele unter ihnen geizig und verschwenderisch worden sind. Es giebt Lapperi, die einige hundert Loth Silber an Gürteln, Ringen, großen und kleinen Löffeln und Bechern be- sitzen. Es hat Lappen gegeben bey denen man nach ihrem Tode, außer Rennthieren, noch so viel Geld und Silbergerathe gefunden hat, alö zwey Personen kaum habensorkbringen können; nur selten werden diese Schatze bey ihnen gefunden, denn sie vergraben sie meistens heimlich, und man kann nicht sagen, ob aus Geiz, oder aus Vorsicht. Ihr übriges Ver- mögen, (die Armen ausgenommen) bestehet in Haus- geräche, als Zelten, eisernen Töpfen, Kessln von Messing und Kupfer, dicken Filzen und andern Klei- dern, schönen Schlitten, Aexten, Bören und Fisch- geräthe. Ihre Lebensart erfoderk diese Einrichtungen, und ihre Zelte diese Geräthe, indem die Viehzucht daö vornehmste Nahrungsmittel ist, um deshalb sie auch des Jahres über ihren Aufenthalt sehr oft verändern ^^11. So lange die Berglappen des Winkers unken in den Wäldern wohnen, können sie selten lan- ger als einen halben Monat auf einer Steile verwei- len, und gegen den Frühling müssen sie oft Reifen von Ii. L>ans, ii. Adry- § zwalt-
   bis 10 von 300 weiter»  »»
300 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 300 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 15
4 1
5 88
6 7
7 9
8 1
9 6
10 91
11 7
12 2
13 0
14 0
15 26
16 235
17 4
18 0
19 13
20 0
21 5
22 44
23 0
24 2
25 3
26 7
27 6
28 2
29 8
30 23
31 1
32 2
33 9
34 0
35 0
36 10
37 67
38 8
39 8
40 6
41 8
42 2
43 1
44 0
45 29
46 0
47 0
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15
1 1
2 0
3 7
4 6
5 0
6 8
7 1
8 2
9 1
10 0
11 13
12 2
13 4
14 1
15 4
16 53
17 71
18 0
19 6
20 3
21 22
22 5
23 10
24 4
25 4
26 8
27 0
28 2
29 0
30 2
31 0
32 4
33 0
34 1
35 2
36 13
37 0
38 3
39 16
40 16
41 7
42 27
43 1
44 0
45 15
46 3
47 2
48 1
49 1
50 0
51 0
52 24
53 1
54 27
55 0
56 2
57 1
58 1
59 7
60 1
61 0
62 2
63 1
64 21
65 3
66 6
67 0
68 12
69 7
70 2
71 39
72 4
73 1
74 1
75 241
76 25
77 14
78 7
79 51
80 1
81 2
82 29
83 1
84 27
85 0
86 0
87 61
88 1
89 2
90 0
91 33
92 85
93 2
94 94
95 46
96 0
97 19
98 56
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 232
1 63
2 32
3 88
4 20
5 70
6 156
7 34
8 52
9 39
10 47
11 76
12 131
13 103
14 4
15 1
16 95
17 4
18 55
19 199
20 64
21 0
22 0
23 5
24 99
25 137
26 73
27 9
28 114
29 77
30 46
31 187
32 27
33 627
34 130
35 1
36 8
37 3
38 30
39 330
40 95
41 1
42 78
43 258
44 55
45 60
46 64
47 125
48 202
49 135
50 90
51 55
52 43
53 34
54 14
55 80
56 45
57 52
58 127
59 470
60 44
61 11
62 90
63 41
64 140
65 103
66 28
67 0
68 107
69 6
70 23
71 21
72 38
73 20
74 137
75 106
76 5
77 64
78 42
79 21
80 197
81 354
82 115
83 68
84 84
85 45
86 79
87 156
88 126
89 149
90 18
91 311
92 68
93 59
94 92
95 22
96 13
97 48
98 106
99 79
100 282
101 96
102 64
103 183
104 203
105 5
106 77
107 215
108 7
109 39
110 250
111 25
112 58
113 368
114 334
115 30
116 44
117 30
118 33
119 59
120 9
121 55
122 18
123 300
124 110
125 161
126 27
127 282
128 27
129 135
130 43
131 230
132 53
133 311
134 222
135 13
136 218
137 187
138 62
139 13
140 31
141 0
142 497
143 168
144 66
145 62
146 6
147 39
148 22
149 67
150 35
151 68
152 341
153 75
154 38
155 124
156 53
157 21
158 28
159 143
160 111
161 14
162 3
163 7
164 14
165 147
166 440
167 42
168 177
169 86
170 4
171 43
172 91
173 675
174 32
175 1886
176 46
177 1214
178 10
179 345
180 18
181 32
182 426
183 350
184 266
185 128
186 192
187 257
188 127
189 32
190 1
191 82
192 76
193 54
194 71
195 215
196 173
197 94
198 13
199 111